Update Leap 15.6 -> 16.0 via opensuse-migration-tool benennt interfaces um

Guten Tag liebe Forengemeinde,

da ich das Update auf OpenSUSE Leap 16.0 schon etwas länger verfolge und dieses nun kürzlich offiziell veröffentlich wurde, habe ich mich nun vergangenen Wochenendes hingesessen und 2x meiner nicht kritischen OpenSUSE Leap 15.6 VMs auf Leap 16.0 geupdatet.

Da es sich hierbei um mein erstes Major-Update unter OpenSUSE Leap handelt, bin ich nach folgender Quelle vorgegangen: SDB:System upgrade to Leap 16.0 - openSUSE Wiki

Anmerkung: Es handelt sich hierbei um minimalistisch installierte VMs mit einer handvoll nachinstallierter Pakete.

Zuerst habe ich es über ein manuelles Update versucht. Dies schlug aber fehl, da über den Befehl ‘sudo zypper --releasever 16.0 dup’ meine Repositories plötzlich nicht mehr auflösbar waren. Kurzerhand versuchte ich es mit der Methode mit dem experimentellen opensuse-migration-tool. Auch bei dessen Ausführung wurden mir einige Fehler ausgegeben (z. Bsp. Bemängelung der Verwendung eines abgelaufenene Schlüssels, Berechtigungsfehler, Zurgiffsfehler, Dateikonflikte usw.) allerdings bekam ich am Ende die Meldung, dass das Update auf OpenSUSE Leap 16.0 erfolgreich durchgelaufen sei und startete die Kisten durch.

Nach dem Neustart konnte ich mich dann erstmal nicht mehr per SSH auf die VMs aufschalten. Scheinbar wurden bei dem Update die Namen der beiden für die VMs konfigurierten NICs abgeändert, was darin resultierte, das beide Interfaces offline blieben und auch kein SSH-Server starten konnte (letzterer ist an eine statische IP gebunden).
Dies lies sich allerdings nach etwas Recherche mit einem simplen Bearbeiten der Konfigurationsdateien unter /etc/sysconfig/network beheben:

Vorher

  • ifcfg-eth0
  • ifcfg-eth1

Nachher

  • ifcfg-ens33
  • ifcfg-ens34

Anschließend noch über systemctl den network & sshd service neu starten oder einen Reboot durchführen!

Warum es genau bei dem Update zu einer Umbenennung der beiden Interfaces gekommen ist, ist aktuell noch etwas undurchsichtig für mich. Aber villeicht kann mich hier im Forum jemand dazu erleuchten :slight_smile:

Anderweitige Probleme, nebst der oben geschilderten, hatte ich bis jetzt allerdings noch nicht. Dachte, ich poste meine Erfahrung zu dem Update hier, da ich selbst noch nichts zu dem problem hier gefunden hatte. Villeicht hilft das ganze ja jemandem, der auch auf das selbe Problem stößt.

Grüße
RedPanda

Anscheinend benutzt Leap 16.0 “predictable naming”. In Leap 15.6 (unf fruher) war das auch möglich aber wenn man von altersher die alte Methoe hat wurde das anscheinend nicht überzetzt, jetz aber. Zurückgehen sollte noch immer möglich sein denke ich.

Siehe auch: PredictableNetworkInterfaceNames (und weitere Suchresultate, wie Enabling Predictable Naming Scheme for Network Interfaces ).

Übrigens habe ich die Idee das du noch immer mit ein /etc/sysconfig/network/ Methode arbeitest Vielleicht wicked?. Gibt es das wirklich noch?

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@RedPanda:

Auch die „Release Notes” – <https://doc.opensuse.org/release-notes/x86_64/openSUSE/Leap/16.0/html/release-notes-leap-160/>

Die „Release Notes” habe auch anderer nette Dinge dass, Mann wissen sollte … :smiling_imp:

@hcvv Ah perfekt. Vielen Dank für die Information. Das erklärt natürlich das beobachtete Verhalten. Da werde ich bei meinen produktiven VMs dann auch nochmal darauf achten müssen.

Also ich hab das mal versucht zu überprüfen. Wenn ich per systemctl den Status des network-Services überprüfe bekomme ich sowohl auf meinen bereits geupdateten Leap 16.0 VMs als auch bei meinen noch nicht geupdateten Leap 15.6 VMs den Eintrag ‘wicked.service - wicked managed network interfaces’ zurück. Ich gehe also mal davon aus, dass deine Vermutung korrekt ist.

Sollte dies nicht so sein bzw. handelt es sich bei wicked um ein veraltetes Paket? Ich bin erst Ende letzten Jahres mit meinen VMs auf openSUSE Leap umgestiegen (von CentOS) und bin daher noch nicht auf dem aktuellen Stand, was die ganzen Pakete angeht.

Hey @dcurtisfra, vielen Dank für den Link. Damit hast du natürlich Recht :stuck_out_tongue_winking_eye:. Hab das gleich mal zum Anlass genommen, um dort einen Blick hinein zu werfen. Dabei ist mir dann direkt aufgefallen, dass da bei meiner Ausführung des opensuse-migration-tools wohl auch noch andere Dinge schief gelaufen sein müssen:
Zum Beispiel wurde ich während dessen Ausführung nicht danach gefragt, ob ich weiterhin AppArmor oder SELinux verwenden möchte. Stattdessen ist auf den beiden bereits geupgradeten VMs weiterhin AppArmor installiert und von SELinux keine Spur. Auch einige Yast-Pakete scheinen noch installiert zu sein, obwohl das Tool bei Aufruf und nach Auswahl eines Modules nur noch Fehler wirft (wurde ja durch Cockpit abgelöst).

Der Rest scheint aber erst einmal zweitranging für mich zu sein.
Gibt es für die Release-Notes von openSUSE Leap eigentlich auch einen Newsletter oder RSS-Feed den man entsprechend abonnieren kann?

@hcvv wicked ist in Leap 16.0 vorhanden aber Standard ist Netzwerkmanager.

Bei einer Neuinstallation musst du es selber installieren.

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Danke. Ich dachte Wicked ist schon weg.
Ich benutze entweder systemd.network(auf desktop) oder NM (laptop).

Nur die openSUSE RSS News Feeds – <https://news.opensuse.org/>

Also ich hab ein bisschen mit den Alternativen zu wicked (NetworkManager & systemd-networkd) herumgespielt. Letztendlich habe ich mich für systemd-networkd auf meinen bereits geupdateten VMs entschieden. Schien mir bei einer minimal headlless Installation für sinvoller. Nur Schade, dass es hierfür (berechtigterweise) aktuell keine Cockpit Integration gibt. Komme ich aber klar damit. Dafür war der Wechsel von wicked relativ unkompliziert … wobei ich hier noch schauen muss, wie dass dann auf meinen anderen (noch nicht geupdateten) VMs in der Praxis aussieht. Die haben etwas komplexere Netzwerkkonfigurationen als die Beiden, auf denen ich das jetzt getestet habe.

Zusätzlich habe ich mich auf den beiden VMs auch etwas mit SELinux auseinander gesetzt. Für den Wechsel von AppArmor → SELinux scheint es, zumindest aktuell, noch keinen offiziellen Guide für Leap 16.0 zu geben (zumindest habe ich kurzfristig keinen gefunden). Allerdings hab ich es auch mit einer leichten Abwandlung der Anleitung für Tumbleweed zum laufen bekommen:
https://en.opensuse.org/Portal:SELinux/Setup

Schreibt das opensuse-migrations-tool eigentlich Logs? Würde mich mitlerweile schon interessieren, ob da im Hintergrund noch mehr schief gelaufen ist. Zumindest bei meinen noch anstehenden Updates meiner kritischeren VMs brauche ich da wahrtscheinlich etwas mehr Transparenz. Evtl. sollte ich da erstmal einen Dryrun versuchen.

@dcurtisfra Vielen Dank für den Link :slight_smile:. Ich bin noch nicht lange bei openSUSE unterwegs und versuche aktuell einen besseren Überblick darüber zu bekommen, wie hier bei den einzelnen Versionen aktuell die Entwicklung aussieht und wo der Weg (vermutich) hin geht. Denke mal, dass ist für den Anfang schon einmal ein guter erster Anlaufpunkt.