Lenovo ThinkPad T14s G6

Hallo,

ich interessiere mich für das Lenovo ThinkPad T14s G6 (Snapdragon/ARM). Wie ich gelesen habe ist openSuSE hierauf momentan noch nicht lauffähig (bereits schon das Booten des Installationsmediums schlägt aktuell fehl). Was schätzt Ihr, wann man da voraussichtlich mit Linux arbeiten kann?

Vielen Dank und einen schönen Advent,
Felix

Erweiterter Support vielleicht ab Kernel 6.12

Interessanter Hinweis, vielen Dank!

Wie schnell ist damit zu Rechnen, dass das UEFI Arm 64-bit (aarch64) Image hierfür entsprechend angepasst wird? Wird das voraussichtlich erst mit Leap 15.7 der Fall sein?

https://www.heise.de/news/Linux-6-12-wird-wieder-ein-Kernel-mit-kurzem-Langzeitsupport-10192263.html

Gibt es für den Kernel 6.12 bereits schon ein ARM-Medium, mit dem ich eine Installation versuchen kann? Wäre das evtl. Tumbletweed, was hierfür infrage kommt? An sich bevorzuge ich Leap. Vielleicht wäre ja zumindest das Bootmedium schon mal einen Versuch wert (einfach um zu sehen, ob es funktioniert)?

Also mit dem aktuellen Medium vom 8.12 klappt es leider noch nicht. :frowning:

Ja, weil Kernel 6.12 noch gar nicht in Tumbleweed gelandet ist?!

Da weißt Du mehr als ich, vielen Dank so weit!

Wie lange wird es schätzungsweise noch dauern, bis Kernel 6.12 Einzug in Tumbleweed gefunden hat?

Da gab es vor wenigen Tagen einen Thread warum es etwas mit dem Kernel dauert…

OpenSUSE Leap 15.x teilt mit SUSE Linux Enterprise Desktop 15 (SLED15) und SUSE Linux Enterprise Server 15 (SLES 15) die gleiche Codebasis. Oder kurz ausgedrückt: OpenSUSE Leap 15.x ist die kostenlose Version von SUSE Linux Enterprise (SLE).

Für diesen AArch64-Prozessor im Laptop soll vermutlich eine für Desktop-Rechner geeignete Linux-Distribution eingesetzt werden. Für Desktop-Rechner ist SLED15 geeignet. Wie man unschwer aus dem “Deployment Guide” von SLED15 SP6, Kapitel 1.1 “Hardware requirements” entnehmen kann, ist SLED15 offiziell nur für x64-Prozessoren (Intel 64 und ARM64) vorgesehen.

Einzig SLES15 unterstützt einige Aarch64-Prozessoren, darunter den SoC vom Raspberry Pi 3 und 4. SLES15 ist aber für den Betrieb von Servern vorgesehen. Welche Aarch64-Prozessoren oder präziser, Aarch64-SoC’s, aktuell von SLES15 unterstützt werden, ist am einfachsten der Release Notes von SLES15 SP6 zu entnehmen. Siehe Kapitel 8 - “Arm 64-bit-specific changes (AArch64)” von der SLES15 SP6 Release Notes:
https://www.suse.com/releasenotes/index.html

Wie man unschwer aus der Release Notes von SLES15 SP6, Kapitel 8.6 “Known limitations” entnehmen kann, ist beim Einsatz von Aarch64-SoC als Desktop-Rechner die grosse Problematik die fehlende Unterstützung im offiziellen Linux-Kernel (von kernel.org) der im Aarch64-Soc integrierten GPU. Bei zahlreichen AArch64-SoC fehlt schlicht die Grafikausgabe (für Wayland/X11), weil kein entsprechendes Linux-Kernelmodul erhältlich ist oder die Grafikausgabe nur mit inoffiziellen Kernelmodulen möglich ist, was zu einem tainted-Kernel führt.

Ein tainted-Kernel sollte aus Stabilitäts- und Sicherheitsgründen tunlichst vermieden werden. Ob ein Kernel tainted ist oder nicht, kann wie folgt festgestellt werden:

cat /proc/sys/kernel/tainted

0 => not tained

https://docs.kernel.org/admin-guide/tainted-kernels.html

Im Sommer 2025 wird SUSE SLES15 SP7 veröffentlichen. Man kann am Beta-Programm teilnehmen und die Beta-Version von SLES15 SP7 auf ihre AArch64-Tauglichkeit testen:

oder auf die erste Entwurfsfassung von der SLES15 SP7 Release Notes warten:
https://www.suse.com/releasenotes/x86_64/SUSE-SLED/15-SP7/index.html

Beim Einsatz von OpenSUSE Leap 15 ist zu beachten, dass Leap 15.6 die letzte Ausgabe vom Leap 15-Zweig ist:

Die gemeinsame Codebasis von Leap15/SLE15 wird nur als kostenpflichtiges SLE15 SP7 weitergeführt:

Für die Aarch64-Unterstützung kann man sein Glück mit Leap 15.6 und einem von SUSE nicht unterstützten Linux-Kernel versuchen oder auf Tumbleweed oder SlowRoll wechseln. Oder man versucht sein Glück mit dem im Q4/2025 zu erwartenden OpenSUSE Leap 16.0:

https://en.opensuse.org/openSUSE:Roadmap

Siehe auch die englischsprachigen Beiträge unter:

Leider (wie so oft) am Thema vorbei und nur eine unzusammenhängende Linksammlung (Spam?) welche in keiner Weise zum Thema beiträgt.

Da in openSUSE Leap und den SUSE Produkten nur gut „abgehangene“ Kernel eingesetzt werden, ist in den nächsten Leap/SLED/SLES Versionen eher nicht mit Kernel 6.12 und Support für den Laptop zu rechnen.

Wenn die Startschwierigkeiten mit Kernel 6.12 geklärt sind, und dieser in Tumbleweed gelandet ist, ist der auch wieder als LTS Variante geplant. Damit ist laut einem aktuellen openSUSE Bugreport Ende Januar, Anfang Februar 2025 zu rechnen.

Volle Zustimmung.

Der offizielle Kernel von SUSE ist ein sogenannter Frankenstein-Kernel. Dieser Kernel kann sehr wohl rückportierte Kernelmodule von neueren offiziellen Linux-Kerneln enthalten. Wenn irgendjemand, zum Beispiel Qualcomm, SUSE die Arbeit für die Rückportierung der gewünschten Kernelmodule bezahlt, kann auch ein Linux-Kernel 6.4 von SUSE diese Kernelmodule enthalten, welche eine Hardwareunterstützung für den Qualcomm Snapdragon X1 Elite bieten.

Zum Qualcomm Snapdragon X1 Elite fehlt es an einer Webseite, welche die aktuelle Hardwareunterstützung im aktuellen, offiziellen Linux-Kernel dokumentiert. Auf der Webseite:

ist ersichtlich, ab welcher Version vom offiziellen (upstream-) Linux-Kernel, welche Hardware des Raspberry Pi 4 unterstützt wird (SoC: Broadcom BCM2711). Auf dieser Webseite ist ersichtlich, dass einige Jahre vergangen sind, bis dieser Aarch64-SoC eine ordentliche Hardwareunterstützung im offiziellen Linux-Kernel erhalten hat. Noch heute ist offenbar diese Hardwareunterstützung von diesem Broadcom-SoC im offiziellen Linux-Kernel nicht vollständig!

Wer glaubt, dass der SoC Qualcomm Snapdragon X1 Elite in einigen wenigen Monaten eine vollständige Hardwareunterstützung im aktuellen offiziellen Linux-Kernel erhält, ist nach meiner Erfahrung mit dem Raspberry Pi 4 schlicht ein Narr!

Zur Hardwareunterstützung vom SoC Qualcomm Snapdragon X1 Elite im offiziellen Linux-Kernel gibt es nur die veraltete Webseite:

Ich bleibe bei meiner Kernaussage: Wer ordentliche und vollständige Hardware-Unterstützung durch den offiziellen Linux-Kernel wünscht, der wählt beim Hardware-Kauf einen Intel-Prozessor mit integrierter Intel-GPU. Wer diesen Ratschlage missachtet, landet früher oder später in der Linux-Kernelmodul-Hölle!

Aber ja, für gewisse dubiose Forum-Mitglieder ist das ja alles nur SPAM…

ist in den nächsten Leap/SLED/SLES Versionen eher nicht mit Kernel 6.12 und Support für den Laptop zu rechnen.

SLE15 SP5 war ein Wartungsrelease (Release type:=Consolidation)
SLE15 SP6 (und damit auch Leap 15.6) war ein “Feature Release” (Release type:=Refresh).
SLE15 SP7 darf als Wartungsrelease (Release type:=Consolidation) erwartet werden.

Bei einem Wartungsrelease darf kein grösserer Sprung des von SUSE bereitgestellten Linux-Kernel erwartet werden. Siehe dazu:

SLE15 SP7 verbleibt demnach wahrscheinlich auf Linux-Kernel Version 6.4.

Es wäre interessant zu erfahren, welcher Linux-Kernel SUSE in der ALP-Codebasis bereit stellt. OpenSUSE Leap 16 basiert ja bekanntlich auf der ALP-Codebasis. Was für ein Linux-Kernel ist in der preAlpha-Version von OpenSUSE Leap 16.0 enthalten?

Wurde dieser Aarch64-SoC bereits mit der preAlpha-Version von OpenSUSE Leap 16.0 getestet?

Bei Linux auf Aarch64-SoC muss zwingend das Thema “Rechnerstart” beachtet werden:

Bei x64-Prozessoren erfolgt der Rechnerstart generell per UEFI-Firmware/BIOS und ACPI. Windows 11 erzwingt in den Hardwareanforderungen die Unterstützung von UEFI Secure Boot.

Bei Aarch64-SoC gibt es zwei Verfahren für den Rechnerstart. Entweder per UEFI/ACPI oder per “Device Tree” (DT).
https://www.heise.de/news/Snapdragon-X-Notebooks-Windows-runter-und-Linux-drauf-9781246.html

Meines Wissens unterstützt der Linux-Kernel von SUSE nur den Rechnerstart per UEFI/ACPI. Siehe auch:
https://en.opensuse.org/openSUSE:Supported_ARM_boards

Von der Nutzung von “Device Tree” (DT) für den Rechnerstart eines Aarch64-SoC kann ich mit meiner Raspberry Pi- und OpenWrt-Erfahrung nur abraten. Ich empfehle für den Rechnerstart den Einsatz von UEFI/ACPI.

Gemäss dem im Beitrag von Hui am 01.12.2024 verlinkten Phoronix-Artikel wird für den Rechnerstart vom SoC Qualcomm Snapdragon X1 Elite heute nur “Device Tree” unterstützt.

Wurde das Ubuntu 24.10-ISO-Image getestet:

Mit diesem Ubuntu-ISO-Image kann man studieren, was alles bei (open-)SUSE “vermurkst” werden muss, damit dieser Aarch64-SoC unter (open-)SUSE läuft. Murkse wie “tainted Kernel” und “Device Tree” werden sicher in diesem Ubuntu-ISO-Image drin sein…

“Concept Image”. Einen Versuch wär’s wert. Aber ich glaube, ich bleibe vorerst noch bei Tumbleweed. Trotzdem vielen Dank für den Hinweis!

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