Ich fühle mich inzwischen als reiner Anwender, nicht mehr als Systemfuzzy.
Mit dem Alter - Rentner - bin ich zudem langsamer und vorsichtiger geworden.
Rein aus dieser Sicht möchte ich das neue System kommentieren.
Was ist besser in der 12.1 RC1:
Im Vergleich zu 11.4:
- C++ : verbesserte Warnungen
- Drucker Kyocera FS-C5100DN wird automatisch erkannt
- Bessere automatische Einrichtung der Installationsrepositories
- Anscheinend weit geringere Absturzneigung.
Im Vergleich zu 12.1 Beta:
- funktionsfähig - Bildschirmsteuerung (Sony Multiscan 20sfII) funktioniert.
Verschlechterungen:
- Im Vergleich zu 11.4 keine nennenswerten, nur:
- Fehlermeldung beim Einloggen
- “Es wurde kein Touchpad gefunden” (kein Wunder, ich habe keines!)
- Unendliche Schleife bei der Installation, sobald “Software” angeklickt wird.
Im Vergleich zu 11.2, 11.3 etc:
- Kein Aufwachen nach “Tiefschlaf” - wie in 11.4
Ansonsten i.w. alles wie früher, d.h.
- fast alle Bedienungsschwächen des Systems wurden beibehalten,
- designorientierte Spielereien wurden weiter ausgebaut.
Beibehalten wurden fast alle so kleinen wie zeitraubenden Schwächen:
Bei der Installation:
- Sprachauswahl bei der Installation nur ganz am Anfang
(na gut, das macht man beim ersten Installationsversuch i.d.R. richtig) - Akzeptieren des Partitionierungsvorschlags führt zur Zerstörung von Userdaten (Formatierung der Userplatte!!)
- Vorschlag für Bootmenu: führt zum Nichterkennen anderer Systeme!
- Auswahl eines geeigneten Bootmenus leidet unter erbärmlicher Benutzerführung
(u.a. Inkonsistenz in Übersetzung Buttonbeschriftung/Hilfestellung: “weitere” <==> “andere”) - Begriffe wie “Zusammenführen” und Chainloader(und noch mehr das deutsche Pendant) werden nicht angemessen erklärt
- Mein Vorschlag:
[LIST] - Erkennen und Zusammenführen bzw. Chainloader als Default
- Um automatische Installation zu ermöglichen: “Schalten Sie jetzt Drucker und USB-Scanner ein und aktivieren Sie ggf. den Internetzugang”
- Userpartition nur dann vorschlagen, wenn kein weiteres Linux-System vorliegt
- auswählbare Parameterklassen, u.a. nach Zweck und Leistungsfähigkeit des Systems (Spielmaschine? Handwerkerlaptop?)
- abgesicherte Sicherungs- und Übernahmemöglichkeit von System- und Userparametereinstellungen in ein neu installiertes System
(das Kopieren von Dot-Dateien wie .kde4 kann zu Systemversagen führen!)
[/LIST]
Nach wie vor nervig:
- Audio- und Videoaktivierung grotesk und wg. Versteckspiel (u.a. KMix!) langwierig.
- Parametereinstellungen in KDE(±Tools), Gimp, Audio etc. erfordern Tage und umfangreiche Detektiv- und Versuchsarbeit
- Kaum ein Parameter ist selbsterklärend benannt oder wird zumindest verständlich erklärt
(klar, die, die immer damit zu tun haben, merken das nicht). - Selbst für altgediente DVer wie mich hat kaum ein Parameter die zuerst vermutete Wirkung
- Nachrangige Parameter wie z.B. die für Fenster- und Hintergrundgestaltung sind leicht zu finden, liegen quasi in der Auslage, fast alle wichtigen sind genial versteckt
- Übliche Hacker-Aussage “nur 5 Sekunden”, tatsächlich nötig Stunden bis Tage, bis alles ‘wie zuvor’ funktioniert.
- Update würde dies weitgehend vermeiden. Früher habe ich zum Entsetzen meines damaligen Sysadmin immer Update statt Neuinstallation gemacht.
Das führte gelegentlich zu schweren Fehlreaktionen bis zur Funktionsunfähigkeit des Systems (von Entwicklern übersehene Inkompatibilitäten).
Bei der heutigen Plattengröße gebe ich kein lauffähiges System leichtfertig auf.
Arbeitsfläche:
- extrem störende Randaktionen, Ausschalten erfordert Detektivarbeit sowie Ändern von Parametern in zwei Kontexten
- Directory als Symbol nicht benennbar
(ich habe u.a. 2 Symbole 2011) - Umbenennung jetzt möglich - benennt aber die Directory um!
KDE:
- gefühlt tausend Parameter sind einzustellen
- die Wirkung der Parameter mangels verständlicher Doku nur experimentell erfahrbar
- default-Parameter überlasten alte Rechner bis fast zum Stillstand
- sehr umfangreiche Parametereinstellung nötig bis zu brauchbarer Arbeitsumgebung
Gimp:
- immer noch sind die RAW-Tools gesondert einzufahren
- sonst falsche Gimp-Fehlermeldung ungeeignete Tiffs
Thunderbird:
- bei jedem Start neuer Tab “Willkommen zu Thunderbird”
- ich kenne Otto Normalos als Linuxuser mit -zig offenen dieser Tabs
Dazu kommen im ganzen System teils asymmetrische Aktionen zum Aktivieren und Deaktivieren.
Das nimmt schon XPtreme Ausmaße an!
Vorschlag:
- zentrale Einstellung aller Parameter, Vorbild “about:config” in Firefox
- nur nicht so genial versteckt wie dieses “about:”!
- dazu automatische Sicherung von Parametereinstellungen
- Gründe dafür gibt es übergenug:
[LIST] - Für Anwender sind Reaktionen oft nicht ausreichend zuordenbar.
- z.B.: Parameter von KDE, Dolphin, Arbeitsfläche oder irgend etwas anderem?
- Das Verhalten z.B. der Arbeitsfläche ist vom Fensterverhalten nicht abgrenzbar
(“keine Randeinrastzone” - immer noch Vergrößerung, wenn Fenster den Rand trifft). - immer mal wieder “verliert” oder vermostet ein Programm seine Parametereinstellungen
(Skype!! Firefox! Gimp. Bei anderen wie KDE geschieht das selten)
[/LIST]
Und noch ein Vorschlag für die 13.1:
- Konzentration auf Verbesserung und damit Vereinfachung der Benutzerschnittstelle sowie brauchbare Fehlermeldungen statt wilde Gimmick-Vermehrung (wie in KDE4)
Hinweis: die log-Files mögen für Systemprogrammierer unentbehrlich sein - mit ihrer hohen Zahl an irrelevanten Fehlermeldungen und Warnungen, die zudem weitab von der Benutzerwelt liegen, als Instrument für Anwender nahezu völlig wertlos.
Z.B. sind beim Unix-Dateikonzept Hinweise auf Inodes statt auf Dateinamen zwar verständlich, aber praktisch immer nutzlos.
Natürlich wäre noch (weniger und) mehr nötig, um Marktführerschaft zu erlangen.
- nein, nicht neue Tools - Linux hat mächtige und unzählige
- leider verstecken sich viele Tools unter kryptisch-nichtssagendem Namen
- befleißigen sich einer von hohem Individualismus geprägten Beschreibung
- haben sie keine gemeinsamen Schnittstellen, wenn man vom beschränkt brauchbaren Pipe-Konzept absieht
- fehlt die Kompatibilität vieler Linux-Tools selbst innerhalb der aktuellen Linux-Varianten