Plasma Desktop unerträglich langsam seit dem Update auf KDE 4.7.0

Hallo.
Auf meinem Laptop Dell Inspiron 17R (Core i3 350, RadeonM 5470 (amd-driver), 4GB RAM) läuft opensuse 11.4 x64 mit einem KDE Desktop.
Bis gestern, und Version 4.6.5 lief alles flüssig und problemlos.
Gestern habe ich, indem ich in YAST die vollständige KDE-Software auf das 4.7.0 Release umgestellt habe (via “switch” zu den neuen repos) auf den neuen Release gewechselt. Die Installation funktionierte problemlos und ohne Fehler.
Doch nach einem Neustart war der Plasma Desktop unerträglich langsam und im Grunde unbenutzbar. Das System braucht jetzt (gleich bei welchen user) teilweise mehr als 20 min um nach dam Login den Desktop zu laden. Auch die Anzeige von Icons, Panels oder Anwendungen dauert in jedem Fall mehrere Minuten. Die Anwendungen selbst laufen dagegen intern offenbar mit “Normaltempo”, während die Anzeige immer bis mehrere Minuten hinterherhinkt …
An den Desktop-Effekten liegts nicht, die habe ich abgeschaltet und auch von OpenGL-Effekten auf xrender gewechselt.
Auch ein Versuch, zu version 4.6.5 zurück zu wechseln hat keine Verbesserung gebracht.

Bevor ich jetzt das ganze System neu aufsetzen muss, meine Frage: Hat jemand eine Idee, was da los ist, und wie ich das wieder in die Reihe bekomme??

Vielen Dank
Jay

  • schau mal mit top, htop oder Systemmonitor welcher Prozess gerade
    ausgelastet ist.

  • Eventuell arbeitet sich Akonadi im Hintergrund grade tot weil es deine
    tausenden von E-Mails indiziert etc. Mit dem Befehl akonadiconsole kannst du
    schauen was dort Eingetragen ist.

Alles längst probiert. Das war das Erste was ich nachgesehen habe.

Keine besonders ausgelasteten Prozesse.

Und das Problem gibts auch im root-account, wo nicht eine einzige Mail rumliegt …

So einfach ist es leider nicht … :frowning:

Aber danke für den Versuch …

Jay

jaybarkei schrieb am Freitag, 29. Juli 2011 15:26:

> Auf meinem Laptop Dell Inspiron 17R (Core i3 350, RadeonM 5470
> (amd-driver), 4GB RAM) läuft opensuse 11.4 x64 mit einem KDE Desktop.

In meinem Fall geht es um einen alten Medion-Laptop:

Prozessor (CPU): Intel(R) Pentium(R) M processor 1.70GHz
Arbeitsspeicher: 1,9 GiB
Graphikkarte: nVidia Corporation Quadro NVS 110M/GeForce Go 7300
3D-Treiber: NVIDIA 275.21

Den Treiber 275.21 habe ich neu installiert, nachdem mich zuvor, nach dem
Update auf KDE 4.7, ein spiegelverkehrtes “Kopfstandbild” mit dem alten
Treiber empfing.

Dennoch gab es auch nach der Treiber-Neuinstallation am Anfang große
Probleme mit der Langsamkeit und CPU-Auslastung, ähnlich wie du sie auch
schilderst.

OpenGL konnte ich zunächst ebenfalls nicht nutzen, es wurde automatisch
immer wieder auf xrender gestellt, selbst die wenigen Arbeitsflächeneffekte,
die ich nutzen wollte, ließen sich mit OpenGL anfangs nicht aktivieren.

Inzwischen hat sich alles geändert, ohne dass ich genau sagen könnte, welche
meiner vielen Versuche die Verbesserung herbeigeführt haben.

Es ist jetzt so, dass OpenGL wieder läuft, die Arbeitsflächeneffekte
(Fenster zeigen, Dashboard, Desktop-Raster) sind aktiviert und reagieren
außerordentlich flüssig, das Gesamtverhalten ist sehr viel besser als mit
xrender oder auch ganz ausgeschalteten Effekten.

Auch die Akonadi-Anbindung mit Kmail und den anderen Kontact-Komponenten
klappt, und wie ich nach meinen bisherigen Erfahrungen sagen kann, auch
zuverlässig. Natürlich habe ich nicht alle denkbaren Funktionen getestet.

Leider kann ich keine genaueren Angaben über die Ursachen, die schließlich
wieder zu einem guten Zustand führten, machen.

Ich habe jedoch u.a. an folgenden Einstellungen “geschraubt”:

  • OpenGL/Erweitert -> die drei Zusatzoptionen (z.B. Shader) deaktiviert
  • Einrichtung des Nepomuk/Strigi-Servers-> nochmal neu festgelegt, welche
    Verzeichnisse indiziert werden sollen
  • Rechner richtig heruntergefahren, eine Zeitlang ruhen lassen-> Kaltstart

Plötzlich lief es wieder flüssig, wie schon unter KDE 4.6.5 :slight_smile:

Mir ist klar, dass eine solch ungenaue Beschreibung zur Fehlersuche nicht
wirklich dienlich ist und dir damit sicher nicht geholfen werden kann.
Aber ich wollte doch mal sagen, dass es offenbar manchmal “Wunderheilungen”
zu geben scheint und bevor man alle Updates rückgängig macht, könnte man
noch z.B. an den genannten Stellen Veränderungen versuchen.

Gruß, Christine

BS: “openSUSE 11.4 (i586)”
Kernel: 2.6.37.6-0.5-desktop
KDE: 4.7.00 (4.7.0) “release 6”

@jaybarkei
Habe meinen Desktop auch auf 4.7 geupdated und danach lief alles äußerst zäh. Start von KDE dauerte aus KDM heraus gut 1 bis 2 min.( trotz sehr schneller SSD !!! Quad Core AMD 955 und GTX 275 ). Anwendungen brauchten teilweise auch so lange zum starten. Allein eine Konsole starten ca 10 sec… 20 min sind natürlich eine andere Hausnummer. Aber probier einmal unter ‘yast → System → /etc/sysconfig Editor → Desktop → KDE_USE_IPV6’, diesen Wert von yes auf no setzen, dann Neustart. Bei mir starten die Programme jetzt fast ohne Verzögerung.

Mit freundlichen Grüßen
Uwe

> @jaybarkei
> Habe meinen Desktop auch auf 4.7 geupdated und danach lief alles
> äußerst zäh. Start von KDE dauerte aus KDM heraus gut 1 bis 2 min.(
> trotz sehr schneller SSD !!! Quad Core AMD 955 und GTX 275 ).
> Anwendungen brauchten teilweise auch so lange zum starten. Allein eine
> Konsole starten ca 10 sec… 20 min sind natürlich eine andere
> Hausnummer. Aber probier einmal unter ‘yast → System → /etc/sysconfig
> Editor → Desktop → KDE_USE_IPV6’, diesen Wert von yes auf no setzen,
> dann Neustart. Bei mir starten die Programme jetzt fast ohne
> Verzögerung.
>

Das würde einiges bei mir erklären warum bei einem bekannten der IPV6 nutzt
mein Laptop immer so langsam ist. Hast du das Problem auch schon bei KDM
gehabt? Sonst liegt es woanders dran.

@liquidsky89
Einfach mal ausprobieren, kann man schnell wieder zurückstellen. Laut Erklärung des Parameters kann es unter bestimmten Umständen zu langen Timeouts kommen wenn eine Netzwerkumgebung IPV6 vorgibt zu haben, aber einige Sachen in dem Netzwerk nicht so sind wie sie sein sollten. Was meinst Du “auch schon mit KDM ???”. Bis zum Login unter KDM lief es immer recht zügig.

Mit freundlichen Grüßen
Uwe

So,

vielen Dank für die Tipps, ich hab das jetzt alles mal ausprobiert (sorry, dass es gedauert hat, aber ich war einige Tage nicht daheim) … aber gerbacht hat es leider nichts … Der Rechner, auf dem alles bis 4.6.5 zügig und problemlos lief, braucht, sobald ich mich mit einem Nutzerkonto einlogge, eine Ewigkeit, bis der Desktop angezeigt wird, und immer einige Minuten, bis Programme starten, deren Oberflächen angezeigt werde, usw.
Eindeutig liegt das aber nicht am AMD Grafiktreiber, denn unter dem root-account, ist das einloggen und die Geschwindigkeit von Programmen und Anzeige völlig okay. Offensichtlich ist es auch nicht die Funktion der Programme selbst, sondern es scheint lediglich die Anzeige extrem verzögert. Interessanterweise betrifft das Problem auch nicht die Anzeige allgemein (sonst träte das Problem ja auch unter root auf), sondern lediglich die user-konten. Dort macht es sich allerdings sofort nach dem Login bemerkbar (genauer: Login, sichtbare kurze Festplattenaktivität, dann “Entschleunigung” und 5 bis 10 min bis der Desktop verfügbar ist)
Einziger für mich nachvollziehbarer Unterschied zwischen den verschiedenen Benutzerkonten: der Start von Akonadi, das unter root nicht gestartet wird. Außerdem legt Akonadi bei mir eine Unmenge (ca.20) an Prozessen an, bei denen ich nicht zuordnen kann, wofür die gut sein sollen (da sind auch bis zu 9 maildir-elemente in der akonadi-steuerung, deren Sinn ich nicht verstehe (wohlgemerkt: da ist noch KEINE EINZIGE Mail drin!!). Ein weiterer Prozess, der offenbar viel Prozessorzeit zugeteilt bekommt ist knotify4, allerdings bringt eine Beendigung via top dort auch nichts …

Ich bin einigermaßen ratlos, da ich aber wieder ein funktionierendes System brauche (Arbeit wartet) bleibt mir nur die Neuinstallation und zurück zu KDE 4.6.5 - was ich einigermaßen ärgerlich finde. Aber vielleicht hat ja jemand eine Idee zur Lösung, dann kann ich ja irgendwann später wieder umsteigen.

Ärgerlicher allerdings ist folgendes: Ich habe das Problem auch als Bug auf dem OpenSuse Bugzilla gepostet, und zwar am sleben Tag wie hier. Bis heute ist der Report nicht einmal gelesen worden!!! Vielleicht schreckt mal jemand die Herrschaften dort aus ihrem Sommerschlaf auf … sowas sollte eigentlich schneller gelöst werden (oder sind die nur im Desktop-Summit-Partyrausch???)

Vielen dank vorerst noch mal …
Jay

Dann liegt der Fehler vermutlich im ~/.kde4 Verzeichnis.

Begründung:
Vermutlich hast du dich unter KDE 4.6.5 nie als root angemeldet. Daher wurde von KDE auch kein Konfigurationsverzeichnis angelegt.
Beim anmelden als root unter KDE 4.7 hat KDE ein neues/sauberes Konfigurationsverzeichnis angelegt…

Lösung:

rm -rf ~/.kde4

Mitunter würde es auch schon genügen nur das ~/.kde4/share/config Verzeichnis zu löschen…
Beim nächsten anmelden legt KDE ein neues Konfigurationsverzeichnis an…

Wichtig: Vor dem löschen eine Sicherung anlegen oder das Verzeichnis vorerst nur umbenennen!