Verständnisfrage zum Upgrade von 13.2 auf Tumbleweed

Guten Abend,

Auf meinem Lenovo AMD Quadcore Radeon Notebook läuft seit ca. 8 Wochen OpenSuse 13.2. mit KDE Plasma 4. Nun will ich wie offiziell auf der englischsprachigen OpenSuse Seite beschrieben per ändern der Repos und “zypper dup” auf Tumbleweed upgraden. Ich habe bei 13.2 einiges nicht benötigtes deinstalliert, z. Bsp. plymouth, bluetooth, apper, packagekit etc. Von meinem logischen Verständnis her sollten sich bei einem Upgrade sämtliche unter 13.2 von mir installierten Pakete automatisch auf die aktuellste Version upgraden, also der Kernel, Plasma, etc. Oder wird bei einem Upgrade automatisch das Ursprungssystem (also auch die von mir deinstallierten Pakete) wieder neu installiert ? Ich frage deshalb, weil 13.2 gut läuft und von mir auf meine Bedürfnisse zugeschnitten ist, und ich vermeiden will, wieder unnötigen Ballast wie plymouth etc. nach dem Upgrade runterzumachen.

Sorry wenn meine Frage eventuell dumm klingt, ich habe die letzten Jahre mit Debian Testing herumgespielt, Suse ist mir noch nicht vertraut.

Ja.

Oder wird bei einem Upgrade automatisch das Ursprungssystem (also auch die von mir deinstallierten Pakete) wieder neu installiert ?

Das nicht direkt.
Aber Pakete, die von anderen Paketen oder von Patterns empfohlen werden, werden wohl schon wieder installiert.

Evtl. kann da die Verwendung des “–no-recommends” Parameters helfen (also “zypper dup --no-recommends”), oder das Setzen der Option “solver.onlyRequires = true” in /etc/zypp.conf bzw. “installRecommends = no” in /etc/zypp/zypper.conf.
Andererseits würde das aber natürlich auch die Installation von neuen “Empfehlungen” verhindern, was dann zu fehlenden Funktionen in gewisser Software führen könnte. Du kannst aber natürlich jederzeit die fehlenden Pakete nachinstallieren, außerdem glaube ich dass das in diesem Fall eher nur theoretisch wäre (außer vielleicht beim Wechsel von KDE4 auf Plasma5, aber die Plasma5 Pakete sollten die installierten KDE4-Pendants so oder so ersetzen, also sollte auch das kein Problem sein).

Ich muss aber ehrlich sagen, dass ich das noch nicht probiert habe.

Sooo, geschafft, zwar auf Umwegen aber doch.

Mittwoch habe ich versucht, ein Upgrade durchzuführen, es wurden 2135 Paktete heruntergeladen, die ersten 1100 installiert ohne Probleme, dann - Kernel 4.x installiert - Panic - aus und vorbei.

Donnerstag habe ich dann mit PartedMagic meine Platte geshreddert, neu partitioniert, Tumbleweed from Scratch mittels per Brasero gebrannter 4,3 GB DVD neuinstalliert - jetzt läuft alles wie geschmiert ! lol!
Da ich mir aus Ressourcengründen den XFCE-Desktop anstatt KDE Plasma 5 installiert habe, musste ich lediglich an paar Kleinigkeiten schrauben (kein Sound - Nachinstallation von pulseaudio & pavocontrol sowie Abhängigkeiten/Freeze beim Shutdown - ändern auf “acpi=on” im Bootloader mittels Yast), das wars.

P.S.: Ich empfehle jedem der Tumbleweed installieren möchte, dies “from scratch” zu tun. Außerdem muss jeder abwägen, ob KDE Plasma 5 wirklich genutzt werden soll, ich habs vorher installiert, gab einige Freezes, bzw. Flackern von Fenstern etc. Mit XFCE hab ich 0 Probleme. Aber vielleicht liegts an meiner Hardware.

Der grosse Unterschied zu Debian Testing: Bei Debian muss lediglich in den Repos auf “Testing” umgestellt werden, danach update & dist upgrade, wenn ich dann z. Bsp. plymouth oder bluetooth deinstalliere, nervt mich der Paketmanager nicht ständig bei nachfolgenden Upgrades mit dem Versuch, die entfernten Pakete neu zu installieren. D.h. die Dependencies werden für mich persönlich zufriedenstellender aufgelöst.

Dein Tipp mit “zypper dup --no-recommends” war sehr hilfreich, allerdings wie du schon vermutet hast, werden dann bei einigen Paketen die Dependencies nicht sauber mitinstalliert, daher habe ich jetzt unter Tumbelweed XFCE alles so gelassen wie es ist, lediglich in “/etc/modprobe.d/modprobe.conf” “kvm-amd” sowie “bluetooth” und “mcelog” geblacklistet. In “/etc/default/grub” habe ich plymouth deaktiviert damit beim Booten der text mit den gestarteten Diensten läuft.

Eine Frage noch: Ich habe Angst, dass die permanenten snapshots irgendwann mal meine Platte vollmachen, gibt es eine Möglichkeit, snapper zu deaktivieren ?

MfG

TJa, ein “Online Upgrade” birgt halt immer ein gewisses Risiko.
Obwohl ich mir eigentlich nicht vorstellen kann dass die Kernel-Installation ein Problem macht. Es läuft ja sowieso der alte Kernel weiter bis du rebootest.

Ein “Upgrade” von der DVD ist sicherer.
Obwohl, gerade auch ein Upgrade von 13.2 auf Tumbleweed wird in den automatischen Tests getestet, soweit ich weiß.

Da ich mir aus Ressourcengründen den XFCE-Desktop anstatt KDE Plasma 5 installiert habe

Hm, ich muss sagen, dass Plasma5 auf meinen “Uralt-Rechnern” tadellos läuft.
Hardware-OpenGL Unterstützung ist aber kein Fehler, und 2 GiB RAM sollten es schon sein…

Aber vielleicht liegts an meiner Hardware.

Oder am Grafiktreiber…

Eine Frage noch: Ich habe Angst, dass die permanenten snapshots irgendwann mal meine Platte vollmachen, gibt es eine Möglichkeit, snapper zu deaktivieren ?

Ja.
Einfachste Möglichkeit: deinstallation von snapper.
Oder setzen von TIMELINE_CREATE=“no” in /etc/snapper/configs/root.

Allerdings legt auch das Paketmanagement Snapshots an, wenn du Pakete neu installierst oder updatest. Soweit ich weiß kann man das nur durch Deinstallation von snapper-zypp-plugin verhindern.