Wie kann ich 11.4 daran hindern das Kernelmodul “processor” zu laden?
Ein Eintrag “blacklist processor” in der Datei /etc/modprobe.d/50-blacklist.conf scheint nicht zu genügen (zu spät im Bootprozess?), und meine Versuche, es in der kernel-Zeile der Datei /boot/grub/menu.lst zu erledigen, waren erfolglos - vermutlich kenne ich den korrekten Syntax nicht.
- TaoTePuh wrote, On 05/10/2011 01:06 AM:
>
> Wie kann ich 11.4 daran hindern das Kernelmodul “processor” zu laden?
Das steht vermutlich in der Initial RAM disk und man muss es irgendwie per mkinitrd rausnehmen UND blacklisten.
Wozu eigentlich?
Uwe
Das habe ich auch schon versucht - “/etc/sysconfig/kernel” editiert und mkinitrd - aber das hat auch nicht funktioniert. Obwohl das Modul “processor” nicht mehr in der initrd stand und ich es zusätzlich “blackgelistet” habe, war es nach dem Booten geladen.
Das einzige was funktionierte, war ein Eintrag “processor.blacklist=yes” in der Kernel-Zeile von “/boot/grub/menu.lst”. Da wurde “processor” nicht geladen, aber ich erhielt eine Fehlermeldung beim booten das etwas mit dem Syntax in diesem Ausdruck nicht stimmt.
Wozu eigentlich?
Ich habe Kummer mit dem ACPI in diesem Notebook. Ist das aktiviert, knicken größere Kopiervorgänge aus dem lokalen Netzwerk fast völlig ein (bis auf wenige kb/s). Schalte ich das ACPI komplett ab (Bootoption acpi=off), läuft alles wunderbar, aber dann fehlen mir halt z.B. die Angaben über den Aku-Status und vor allem, kann ich den Rechner nicht mehr (remote) ausschalten.
Nach einigem fummeln mit einer anderen Distribution (Tiny Core Linux) fand ich heraus, dass ich nicht das komplette ACPI ausschalten muss, sondern nur das Modul “processor”. In TCL funktionierte das mit der Bootoption “blacklist=processor” - das mag mir aber in openSuSE nicht gelingen.
Okay, ich glaub’ ich hab 's.
Hilfreich war folgende Seite :
http://ftp.sunet.se/pub/Linux/distributions/suse/people/trenn/How_to_exclude_ACPI_modules_in_OPEN_SUSE_11_0_and_newer.txt
Auch wenn der hald nicht mehr im Einsatz ist, so wusste ich dadurch zumindest wonach ich suchen musste (Avoid loading of processor driver via cpufreq drivers).
Hier dann also die Zusammenfassung der notwendigen Schritte:
1.) Verhindern, dass initrd das Modul lädt:
Die Datei “/etc/sysconfig/kernel” in der Zeile INITRD_MODULES editieren. Die Module “thermal”, “processor” und “fan” entfernen. Danach die “initrd” neu bauen mit “mkinitrd”.
2.) Verhindern, dass das Modul im weiteren Boot-Prozess geladen wird (“blacklisting”):
Der Datei “/etc/modprobe.d/50-blacklist.conf” die Zeile “blacklist processor” hinzufügen.
3.) Verhindern, dass das Script “/etc/init.d/cpufreq” das Modul lädt.
Dazu muss man den Start des Script verhindern. Das erledigt man am komfortabelsten über den Runleveleditor (Yast -> Systemdienste (Runlevel)) und deaktiviert dort den Dienst “cpufreq”.
Beim nächsten Systemstart, wird das Modul nicht mehr geladen (Kontrolle: “lsmod | grep processor” liefert ein leeres Ergebnis).