an meinem Desktoprechner kommt es unter KDE immer mal zu Darstellungsfehlern (blockartige Artefakte, Verschiebung von quadratischen oder rechteckigen Bereichen um einige Pixel) auf dem Bildschirm, die ich mittlerweile einigermaßen eingegrenzt habe. Randbedingungen wie folgt:
Asus-Board von Mitte 2007 mit Intel-Grafik 945G
OpenSUSE 11.4 X86-64 auf KDE4.6.2 und Kernel 2.6.38.3 aktualisiert (aus den üblichen Stable-Repositories und Tumbleweed). Der Fehler trat aber schon bei der Vorversion 11.3 auf, jedoch nicht bei der Originalinstallation. Ich hatte die 11.3 irgendwann auf KDE4.6 und kurz darauf auf Kernel 2.6.38 (aus Tumbleweed) aktualisiert, ab dann gab es den Fehler (ich kann ihn nicht genau einer dieser Aktionen zuordnen).
Habe gestern (25.4.11) das X11-Repository gefunden und in Yast die Systemdateien auf die dort vorgefundenen Versionen umgestellt. Fehler besteht noch, aber scheinbar seltener.
Der Fehler betrifft nur KDE-Fenster(-bereiche), die durch darüber liegende Fenster verdeckt waren, und in der Hauptsache Randbereiche (Iconleisten, Menüleisten); ganz selten auch den eigentlichen Fensterinhalt. Bei deaktivierten Desktop-Effekten auch die Icons auf dem Desktop und in der Kontrollleiste; seitdem ich die Desktopeffekte aktiviert habe, dort nicht mehr.
Der Fehler übersteht das Minimieren und erneute Maximieren der betroffenen Fenster bzw. das erneute Überdecken mit anderen Fenstern. Abhilfe schafft nur das Schließen und erneute Öffnen der Anwendung (z.B. Digikam); als der Desktop noch betroffen war, war Aus- und wieder Einloggen nötig. (Eine Refresh-Funktion für den ganzen Desktop wie in alten KDE-Versionen gibt’s ja nicht mehr.)
Der Fehler tritt quasi sofort auf, wenn Daten auf die Festplatte ausgelagert werden. Der PC hat 2 GB RAM und eine Swap-Partition; ich habe den KDE-Systemmonitor mit laufen. Das Auslagern auf die Platte erfolgt ganz selten, und mehr als 1-2% der Swappartition werden nie genutzt; aber wenn doch mal, sind die Blöckchen sofort da.
Die verursachende Anwendung ist eigentlich egal, es kann Gimp, Digikam, Inkscape sein. Der Fehler tritt aber nur in KDE-Fenstern auf, die zu der Zeit offen waren (Dolphin, Gwenview etc.), auf dem eigentlichen Desktop seit Einschalten der Desktopeffekte nicht mehr.
Frage wäre: Ist KDE, X11, der Intel-Treiber oder wasauchimmer (Dateisystem??) der Verursacher? Es gibt ja etliche Diskussionen über den Intel-Treiber, diesen Fehler habe ich bisher aber noch nicht beschrieben gefunden (was nicht heißen muss, dass er nicht schon irgendwo diskutiert wird). Kann ein Mitleser, der die Foren und Mailinglisten besser kennt als ich, möglicherweise Hilfestellung geben? (In die Xorg.conf etwas eintragen?) Ich würde gern nicht blind alles Mögliche auf Verdacht updaten, das System läuft ansonsten perfekt. (Ich benutze Suse/ Opensuse seit Version 5.3 als Desktopsystem, es wird immer besser. Wenn man viel Bildbearbeitung macht, nervt das genannte Verhalten aber etwas.)
Wenn Kubuntu 11.04 das selbe Verhalten zeigt, dann kann es fast nur am freien Intel-Treiber bzw. KWin liegen. Viel machen kannst du da vermutlich nicht, außer das übliche, Effekte ausschalten oder zu Compiz wechseln.
Aus meiner eigenen Erfahrung funktioniert KWin mit NVIDIA-Grafikkarten + dem unfreien Treiber mit am besten (im Bezug auf Darstellungsfehler und Performance).
Ich hatte mit meinem Intel-Grafikchip (4500MHD) im Notebook (ThinkPad SL500 2746-P3G) je nach X.Org-, Treiber- bzw. KDE- Version bisher immer Darstellungs- oder Performance- Probleme.
Mit openSUSE 11.4 64Bit KDE hat sich das stark verbessert! KWin läuft so schnell wie noch nie mit dem Intel 4500MHD Grafikchip.
also: Der Fehler scheint weg zu sein, ist jedenfalls nicht mehr wie bisher reproduzierbar. Toi toi toi…
Story bis dahin: Installieren aller Kernel- (einschl. 2.6.39) und X-Updates, sobald verfügbar, aus den Stable-Repositories (in fast jeder Kernelversion wird auch am i915-Treiber geschraubt, offenbar Großbaustelle); es waren immer weniger Bildschirmbereiche unter KDE betroffen (zuletzt nur noch transparente Hintergrundbereiche auf dem Desktop); dafür hatten gleichzeitig offene GTK-Anwendungen z.T. wüste Anzeigebilder - zu dem Problem hat wohl jemand jetzt einen offiziellen Bugreport gestartet. Das Ganze, wie anfangs beschrieben, nur bei Auslagern vom Arbeitsspeicher auf die Platte. Wer nie mehrere Anwendungen offen oder genug RAM (hier 2 GB, die reichen nicht ganz) oder keine Auslagerungsdatei hat, würde den Fehler wohl nie sehen.
Zwischendurch hatte ich einen bei Kubuntu empfohlenen Workaround eingearbeitet: in der /etc/X11/xorg.conf.d/ 50-device.conf die Option “DebugFlushBatches” “True” gesetzt. Als es nach dem letzten X-Update nicht besser wurde: Geistesblitz, diese Option wieder 'raus. Tja, das wars wohl: Das System kann jetzt zum Swappen gezwungen werden wie man will, aber der vorige Murks erscheint bislang nicht mehr.
Im Übrigen: Habe noch ein Notebook (Acer Extensa) mit gleicher Grafik und gleicher Systeminstallation; nach dem letzten Kernel- und X-Update (von heute, 22. Mai) meldet der i915-Treiber beim Start keine Grafik- Initialisierungsfehler mehr. (Störten nicht, aber man sah eben, dass etwas nicht ganz rund lief. Das Gerät wird nur zum Surfen und Mailen benutzt; habe nicht versucht, den anderen Fehler dort zu erzeugen.)
Naja, Architektur-Mix sollte hier ausgeschlossen sein, alles wurde mit Yast aus X86_64-Paketquellen installiert, oder hast du in der Standardinstallation in der Hinsicht einen Fehler gefunden?
Das Problem ist übrigens nicht fort: Man öffne gleichzeitig zwei ca. 100-seitige, schön mit Bitmaps durchsetzte PDF-Dateien mit Okular, blättere darin und kopiere verschiedene Textstellen daraus in ein OpenOffice-Dokument (ganz einfache reale Aufgabe von vorhin). Die Swap-Partition wird damit zwar nur zu 2% genutzt, die Grafik spinnt aber nach einiger Zeit.
Herumspielen mit den weiteren Optionen des Intel-Treibers bringt nichts, und dass es das Zusammenspiel mit der Auslagerung ist, zeigt folgende Beobachtung: System auf ziemlich hohe Last getrieben, dann OpenOffice und Okular geschlossen, Desktop erscheint und sieht gut aus. Dann fängt die Festplatte an zu rasseln, der Rechner schreibt Daten aus der Swappartition zurück, und der rechte Desktopbereich verwürfelt sich; man kann zusehen. Swap ganz abschalten macht den PC leider schwer bedienbar, dann lieber ab und an aus- und wieder einloggen (lästig).
Bin mir mittlerweile sicher, dass hier ein Asus-spezifischer Bug auf der Hauptplatine ist (Plattencontroller oder wasauchimmer). Der Fehler ist mit MINT-Linux (Abkömmling von Kubuntu) auf demselben Rechner reproduzierbar, aber nicht mit Opensuse 11.4 auf dem schon genannten Notebook mit derselben Grafik (als Mobilvariante) und Treiber (hatte das Gerät probehalber doch mal unter Stress gesetzt). Wäre der Grafiktreiber als solcher der Unhold, müsste es m.E. mehr Beschwerden der Nutzer geben; der Chipsatz war ein Massenprodukt (aber nicht dieses µ-ATX-Board). Man könnte dem PC nun mehr Hauptspeicher spendieren, oder ersetzt langfristig die Platine.
Der Ursprungsfehler nervte wieder mal, da er nach Umstieg von großen Hintergrund-JPG’s für den Desktop auf einfache SVG-Grafiken auch auftrat, wenn das System keine Auslagerungsdatei anlegte.
Es ist wohl das verflixte KMS.
Neuere Intel-Grafiktreiber sollen ja nur mit KMS funktionieren, andererseits behaupten diverse Diskussionen im Web auch das Gegenteil. Kurz und gut: mit der Kerneloption “nomodeset=1” ist das Problem verschwunden. Das ganze Grafiksystem verbraucht dazu noch wesentlich weniger Speicher, selbst bei Aktionen wie Hin- und Herscrollen durch ein PDF-Buch mit Hunderten Seiten (womit man den Rechner regelmäßig in die Knie zwingen konnte).
Herummäkeln kann man am nunmehr seltsamen Abmeldedialog von KDE auf schwarzem Bildschirm, aber das stört nicht wirklich. Wer wollte, könnte den unterdrücken, aber wer ihn braucht, muss damit leben.
Softwarestand der Kiste: Eingespielt sind bis heute alle regulären Updates der 11.4-Grundkonfiguration und inzwischen KDE 4.7.3.