Installationsprogramm Leap 15.2 erkennt das BIOS-RAID nicht

Guten Abend,
vor Kurzem kaufte ich openSUSE Leap 15.2 auf DVD mit dem Ziel,
mein mittlerweile etwas betagteres openSUSE Leap 42.2 zu aktualisieren.
Dummerweise erkannte das Installationsprogramm meine
Hardwarekonfiguration - 2 SATA-Festplatten, die per BIOS-Raid
zu einem RAID 0 zusammengefasst sind - nicht. Somit konnte es
natürlich auch das zu aktualisierende System nicht finden.
Bei allen früheren Aktualisierungen bis einschließlich der letzten
auf Leap 42.2 gab es dieses Problem nicht.
Für die Funktion des BIOS-Raid ist offenbar die Softwareunterstützung
durch dmraid notwendig. Dieses Modul scheint auf der Installations-DVD
zu fehlen.
Gibt es eine Möglichkeit, auf meinen PC das Leap 42.2 auf Leap 15.2 zu
aktualisieren, ohne eine komplette Neuinstallation durchzuführen?

Das Motherboard:
M4A78T-E mit Chipsatz AMD 790GX / SB750

Hi,

was ich auf die Schnelle lese ist, dass der SB750 kein “echter” RAID Controller ist.
Erst durch den eingesetzten Treiber wird zur Laufzeit des Betriebssystems ein RAID emuliert (Stichwort: “Fakeraid”).

Zeige doch bitte mal die Ausgaben folgender root-Kommandos vom installierten Leap 42.2:

lsscsi
fdisk -l
lspci
lsmod

Bitte beachte, dass openSUSE offiziell nur das Aktualisieren auf die nächste Version (42.2 auf 42.3, 42.3 auf 15.1, 15.1 auf 15.2) unterstützt.

Bei der Aktualisierung mehrere Versionen zu überspringen kann zwar funktionieren, aber man sollte immer abwägen, was letztendlich weniger Aufwand bedeutet:

  • eine Neu-Installation und der damit verbundene Konfigurationsaufwand oder
  • die Aktualisierung eines bestehenden Systems mit minimalem/keinem Konfigurationsaufwand aber eventuell
    erforderlicher Fehlersuche, aufgrund geänderter/nicht mehr unterstützter Konfigurationsparameter

Ich persönliche würde eine Neu-Installation vorziehen (und dabei, wenn möglich, auch auf RAID 0 verzichten).

Du kannst openSUSE 42.2 starten, alle Repositories von 42.2 auf 15.2 umstellen und dann Dein System mit zypper dup aktualisieren, aber empfehlen würde ich das nicht …

Viele Grüße

susejunky

Hallo,
vielen Dank für die Antwort.

Hier die Ausgaben der root-Kommandos:

lsscsi
[0:0:0:0] cd/dvd ATAPI iHES106 2 AL02 /dev/sr0
[1:0:0:0] disk ATA ST3500418AS CC34 /dev/sda
[3:0:0:0] disk ATA ST3500418AS CC34 /dev/sdb

Die Ausgabe von fdisk -l findest Du hier:
URL: SUSE Paste

Die Ausgabe von lspci findest Du hier:
URL: SUSE Paste

Die Ausgabe von lsmod findest Du hier:
URL: SUSE Paste

Es wäre schön, wenn sich eine Lösung für mein Problem finden würde.

Hallo susejunky,

kann nicht auch bei einer Neuinstallation das /home-Verzeichnis, welches sich in einer separaten Partition befindet, erhalten bleiben? Natürlich vorausgesetzt, das Installationsprogramm kann die Partitionen erkennen …

Damit wäre mir schon gedient.

  1. Bitte benutze für Konsolenausgaben Code-Tags, erleichtern das Lesen ungemein:
    https://forums.opensuse.org/showthread.php/536143-Using-Code-Tags-Around-Your-Paste

  2. Benutze auch bitte Code-Tags für Konsolenausgaben (lspci, fdisk -l) und nicht einen Paste-Server, es sei denn die Ausgabe wäre zu lang (lsmod).

Natürlich kannst Du eine bestehende /home-Partition weiter verwenden.

Allerdings solltest Du Dir der Konsequenzen, die sich daraus ergeben, bewusst sein:

Im /home-Verzeichnis eines Benutzers legen viele Anwendungen ihre benutzerspezifische Konfiguration und manchmal auch Daten ab (z.B. unter /home/BENUTZER/.config/ANWENDUNG oder /home/BENUTZER/.Anwendung oder /home/.local/share/ANWENDUNG oder …).

Es ist natürlich sehr bequem, wenn eine Anwendung nach einer Aktualisierung (oder Neu-Installation) sofort wieder mit den gewohnten (oft vor langer Zeit gemachten) Einstellungen weiterarbeitet.

Größere Versionssprünge beim Betriebssystem (z.B. openSUSE Leap 42.2 auf openSUSE Leap 15.2) sind jedoch oft auch mit Versionssprüngen bei einzelnen Anwendungen verbunden (z.B. Plasma-desktop 5.8.2 auf 5.18.5 oder Thunderbird 45.4 auf 68.9). Nach meiner Erfahrung kann es dabei durchaus vorkommen, dass sich auch die Art und Weise, wie Anwendungen konfiguriert werden können/müssen verändert.

Im einfachsten Fall kann das bedeuten, dass man die neuere Funktionalität einer Anwendung nicht voll ausschöpft. Im schlimmsten Fall arbeitet eine Anwendung plötzlich nicht mehr korrekt und dann wird es oft sehr zeitaufwändig den Ursprung des Problems auszumachen.

Letztendlich muss jeder selbst entscheiden, was für seine individuelle Situation die beste Vorgehensweise ist.

Viele Grüße

susejunky

Hallo,
danke für den Hinweis, ich werde ihn beherzigen.

Hallo,
mein Problem hat sich mittlerweile gelöst.

Zunächst: das Paket “dmraid” ist in der Distribution enthalten, nur das Installationsprogramm hat eben das BIOS-Raid nicht erkannt. Das Menü des Startbildschirmes des Installationsprogrammes enthält einen Punkt “F6 Driver”. Vermutlich hätte ich hier einen Treiber für das BIOS-Raid angeben können, wenn ich nur gewusst hätte, wie. Eine aussagekräftige Onlinehilfe wäre nicht schlecht gewesen.

Ich hatte mich aber dann doch für "zypper dup" entschieden, und zwar wie susejunky empfahl zunächst von Version 42.2 auf 42.3. Im Anschluss hat grub das BIOS-Raid bereits nicht mehr erkannt, und so blieb dann doch nur eine komplette Neuinstallation (diesmal mit Software-Raid …).

Da ich alle Daten zuvor auf meinem NAS gesichert hatte, ist die Geschichte insgesamt glimpflich ausgegangen.

Ich danke allen, die ihre Zeit geopfert haben, um sich mit meinem Problöem zu beschäftigen.

Alles Gute und ein virenfreies Neues Jahr
r2d2