Freezes mit SKYLAKE CPU

Hallo,

auf meinem neuen Rechner (“All inclusive” gemäß CT) mit Asus Z170-A Mainboard, onboard Grafik und von Crucial auf Kingston gewechseltem RAM (nun keine MemTest-Fehler mehr) friert mir das System trotzt im BIOS deaktivierter C-States nach einigen Stunden unter OpenSuse Leap 42.1 ein.
Offenbar kommt der Kernel 4.1 mit der I7-6700K CPU nicht klar?
intel_idle.max_cstates=0 hat nichts gebracht (laut dmesg gar nicht unterstützt), i915.preliminary_hw_support=1 auch nicht.

Dass ich DualBoot mit Windows 10 nur hinbekommen habe, indem ich Secure Boot ausgeschaltet habe, ist ja ein bekanntes anderes Problem mit shim.

Was mache ich nun? Es gibt Hinweise, dass mit Kernel 4.3.3 Skylake “richtig” unterstützt wird?

Ich möchte eigentlich nicht auf Tumbleweed wechseln, aber es sollte doch möglich sein, eine OpenSuese LTS-Version auf aktuellen CPUs laufen zu lassen?
Kann man “sicher” (d.h. mit der Möglichkeit zum Switchen und ohne die sonstige OS Leap 42.1 SW-Verwaltung zu zerschießen) einen 2. aktuellen Kernel in Leap einbauen? Wenn ja, wie gehe ich da am besten vor?
Oder gibt es andere Ideen?

Herzlichen Dank!

Nimm doch den Kernel aus kernel:stable:
http://download.opensuse.org/repositories/Kernel:/stable/standard/

Beachte:
Es funktionieren keine vor-kompilierten Module a la Nvidia, Broadcom, ATI usw. mehr.
Die sind meistens gegen den Kernel der Distribution gebaut, bei Leap gegen 4.1.

Hi, danke, ich glaube, das hattest du mir bei heise auch geschrieben, oder? :slight_smile:

Da ich mich aber schon mal auf die Nase gelegt hatte und ich meine 42.1 Installation ansonsten “durchkonfiguriert” habe, würde ungern alles zerschießen.
Ich bin kein Anfänger, aber auch kein Linux-Crack. Nutze Suse seit dem Studium in den 90ern.
Google wirft mir zu “alternative kernel” auch nicht viel hilfreiches aus.
Man muss wohl in einer config einstellen, dass man den letzten und aktuellen Kernel behalten will, das ist aber wohl auch ab 13.x “Default-Einstellung” ?

Also einfach Repository einbinden, Yast starten, nach Kernel suchen und neuen auswählen (kernel-default, base, …) ?

und dann wird in Grub ein neuer Eintrag mit neuem Kernel angehängt?

Danach Repo wieder raus (damit nicht ständig neuer Kernel kommt)?

Auf proprietäre Grafik kann ich verzichten, ich denke aber, dass ich VirtualBox neu anpassen muss (aber das ist ja dank Skript einfach).

Als root:

zypper ar -f http://download.opensuse.org/repositories/Kernel:/stable/standard/ kernel:stable
zypper dup --from kernel:stable
  1. Befehl fügt das kernel-stable Repo in Deine Liste mit dem Namen kernel:stable hinein
  2. Befehl stellt alle installierten Pakete auf das kernel:stable Repo um falls möglich.

Die Virtualbox Pakete aus dem Leap Repo funktionieren nicht mehr, bitte alle deinstallieren.

Repo als root für Virtallbox hinzufügen (keine Angst, obwohl für 13.2, es funktioniert auch für Leap)

zypper in -f http://download.virtualbox.org/virtualbox/rpm/opensuse/13.2 Virtualbox

Virtualbox und Abhängigkeiten installieren:

zypper in -f VirtualBox-5.0 make gcc kernel-default-devel

Nach jedem Kernel-Update musst du dann als root:

/usr/lib/virtualbox/vboxdrv.sh setup

Ab jetzt werden alle Kernel-Updates und Virtualbox Updates bei z.B. einem zypper up automatisch eingespielt

Allerdings:
Ab und an musst Du die überflüssigen Kernel per Hand deinstallieren, das funktioniert nicht automatisch…

PS:
Hier läuft auch der Kernel aus kernel:stable ohne Probleme mit openSUSE 13.2

Genau so hatte ich mir das auch vorgestellt - aber wo ist der Unterschied/Vorteil, gleich ganz auf Tumbleweed zu wechseln?
Kommt sich da nichts in Gehege, ist der Kernel unabhängig von der restlichen Software-Verwaltung?

Auch denke ich, dass ein neuer i915-Treiber gut wäre. Die Live-Version von KDE Tumbleweed versucht, einen i915/skl_dmc_ver1.bin zu laden - scheint was spezielles für Skylake zu sein. Leider mit “ERROR - could not load”. Es kommt nicht mal bis zum Login/Startbildschirm. Der von OpenSuse Leap 42.1 ist “V1.6.0 20150327” laut dmesg.

Genau so hatte ich mir das auch vorgestellt - aber wo ist der Unterschied/Vorteil, gleich ganz auf Tumbleweed zu wechseln?

Tumbleweed ist ein sogenanntes Rolling Release, alle Pakete sind mehr oder minder aktuell und einigermaßen (Vorsicht) stabil. Es wird dort immer wieder zu Problemen kommen. Ist eigentlich mehr für Fortgeschrittene Linuxer zu empfehlen.

OpenSUSE Leap ist die zur Zeit stabile Version von openSUSE, das heisst es werden keine neuen Versionen eines Paketes in die Distribution eingestellt, die Versionen werden nur mit Sicherheitspatches und anderen Patches versorgt. Die einmal beim Erscheinen eingepflegte Version wird nicht gewechselt, z. B. bleibt der Kernel bei Version 4.1 mit allen Patches und Sicherheitspatches.

Wenn Du das kernel:stable Repo einbindest, wird Dein Kernel immer wieder ein Update und sogar ein Upgrade (irgendwann auf Version 4.4) erhalten, das ist aber unabhängig von den anderen Paketen. Dies Repo wäre ein Rolling Release.

Kommt sich da nichts in Gehege, ist der Kernel unabhängig von der restlichen Software-Verwaltung?

Dort kommt sich nichts ins Gehege, siehst Du ja bei mir, ich habe openSUSE 13.2 mit Kernel 4.3 installiert.
Wenn Du mit den Einschränkungen der nicht laufenden zusätzlichen Kernel Module (Nvidia, ATI, Broadcom-wl, Virtualbox usw) leben kannst ist das kein Problem.

Ich habe auch gelesen, das dieser Chip erst mit Kernel 4.3 richtig läuft. Daher würde ich auch den Kernel aus kernel:stable installieren.

Ok danke - ich lasse gerade mal zum Test eine Live-DVD von Tumbleweed KDE laufen, um zu testen, ob alles “stabil” ist (freezes…).

Von USB lief es nicht, von DVD ging es - bis jetzt alles bestens. Mal ein paar Tage laufen lassen.

Der Unterschied zwischen Leap und tumbeweed ist schon klar - ich hatte Bedenken, das zu “mischen”. Eine feste Release-Version mit einem Rolling-Release-Kernel.
Mein “Frieden” / Kompromiss könnte sein, den Kernel einmalig upzudaten und wenn alles geht, das Repo wieder zu zu machen.

Eine andere Chance, Leap 42.1 derzeit unter Skylake ans Laufen zu bekommen sehe ich nicht. Komisch - bin ich da der einzige auf der Welt?

Du verstehst etwas nicht.
Der Kernel aus kernel:stable hat nichts mit Tumbleweed zu tun.
Diesen Kernel kann jeder, der ein einigermaßen aktuelles openSUSE installiert hat, benutzen.
Egal ob openSUSE 13.1, 13.2 oder Leap. Rein theoretisch könnte man den auch unter Tumbleweed installieren.
Aber Tumbleweed hat seinen eigenen Kernel 4.3 (zur Zeit) im Repo.

Beispiel:
Tumbleweed:
http://download.opensuse.org/tumbleweed/repo/oss/suse/x86_64/kernel-default-4.3.3-5.1.x86_64.rpm

kernel:stable:
http://download.opensuse.org/repositories/Kernel:/stable/standard/x86_64/kernel-default-4.3.3-9.1.gda39cbd.x86_64.rpm

Tip von mir:
Lass die Finger von Tumbleweed.

Hallo,

so, ich habe es glaube ich hinbekommen - danke.

Lief etwas anders (mehr Gemecker von zypper), aber nun bin ich auf Kernel 4.4 und laufendem VirtualBox.

Falls ich mich hier NICHT mehr melde, dann ist das Skylake-Problem damit gelöst :slight_smile: Die Live-Version von Tumbleweed lief jedenfalls vorher zum Test gut.

Hallo dl1ekm,

ich hatte die die gleichen Probleme mit den Freezes auf Skylake und habe dazu das Internet rauf- und runtergesucht.
Nach einiger Zeit habe ich dann die richtige Kombination gefunden.

Der Kernelparameter “i915.preliminary_hw_support=1” war schon mal richtig, aber es fehlten noch einige bei mir.
Dies sind meine Kernelparameter:

“nouveau.modeset=0 elevator=deadline i915.preliminary_hw_support=1 i915.enable_rc6=0”

Der letzte ist auch wichtig, hat aber den Nachteil dass etwas mehr Hitze entsteht da der “power-saving render C-state 6” deaktivert wird.
Den zweiten “elevator” nutze ich nur wegen meinen SSDs.

Dann musste ich noch die Datei /etc/X11/xorg.conf.d/20-intel.conf mit folgendem Inhalt erstellen:
Section “Device”
Identifier “Intel Graphics”
Driver “intel”
Option “DRI” “false”
EndSection

Da ich aber Bumblebee wegen meiner Optimus Gfx-Karte nutze, habe ich diese Sektion noch in die /etc/bumblebee/xorg.conf.nouveau hinzugefügt.

Ergebnis: seit einer Woche keine Freezes mehr.

Ich habe auch schon versucht, wie von Sauerland beschrieben, einen neueren Kernel (in meinem Fall habe ich es mit dem 4.4 versucht) zu installieren. Leider konnte ich danach keine Kernelmodule mehr bauen. Das ist für mich aber essentiell wegen Bumblebee und Virtualbox.

Dies ist ein Fehler bei der Dotierung der Halbleiter in der CPU.
Siehe hier: https://communities.intel.com/community/tech/processors