Hallo,
kmail2 soll nach einigen Ankündigungen ja im Juni offiziell angeboten werden. Ich dachte, zwei Wochen vorher kann man ja mal testen, mal sehen, ob die neue Software meine 5 GB Mails bewältigen kann unter 11.4 und kde 4.6.3.
Ich habe also die vorhandenen Pakete von opensuse (kdepim46) installiert und dann kmail gestartet, ohne mich vorher ab- und wieder anzumelden. Es kam dann ein Fenster mit ein paar Meldungen zur Migration, eine Fehlermeldung, die Migration von kmail habe nicht geklappt. Dann kam noch einmal ein Fenster mit der Nachricht, wenn ich die Migration von Hand starten wolle, müsse ich folgenden Befehl eingeben. Diese Meldung habe ich in geistiger Umnachtung einfach weggeklickt.
Bis dahin habe ich also zwei Fehler begangen:
- Ich habe mich nach der Installation nicht ab- und wieder angemeldet, so dass wahrscheinlich alte und neue Versionen durcheinanderliefen.
- Ich habe die Meldung zur manuellen Migration weggeklickt.
Nach einem Neustart lief kmail2, aber ohne meine Mails wahrzunehmen, wohl aber die Struktur. Hier hat kmail2 die vorhandene Ordnerstruktur abgebildet unter »inbox« und daneben noch einen eigenen Ordner »Posteingang« angelegt. Gleiches gilt für gesendete Mails (sent-mail), etc. Ergebnis also: Struktur verdoppelt, keine Mails drin.
Also habe ich F5 für jeden Ordner gedrückt und tatsächlich hat kmail2 dann die vorhandenen Mails gefunden (dauert 'halt). Ich habe dann versucht, die Unterordner unter inbox umzuhängen in den neuen Ordner »Posteingang«, darüber ist das Programm abgestürzt und startet neu ganz leer: weder Struktur, noch Mails, noch E-Mail-Konten.
Die Passworte konnte kmail2 aus irgendwelchen Gründen nicht kwallet entnehmen, sondern ich musste sie nochmals eingeben. Ich habe mich bei einem Passwort getäuscht, aber kmail2 hat nicht gemeldet, dass das PW falsch war.
Ich bin dann zunächst einmal zu kmail (1) zurück und habe aufgeräumt. Dabei habe ich alles gelöscht, was kres, akonadi etc. in ~/.kde4 an Dateien angelegt haben. Ich dachte, dass ich auf diese Art die Migration neu und ordentlich würde starten können. Insbesondere habe ich aus den Systemeinstellungen / Akonadi Ressourcen Dutzende von verstümmelten E-Mail-Konten gelöscht.
Ääähm, das war wohl zuviel des Guten. Nach dem nächsten Anmelden lief kde nicht mehr, plasma startete nicht. Ups. Kaputtgefrickelt.
Daraufhin habe ich den bisherigen ~/.kde4-Ordner umbenannt und dann den User neu angemeldet. KDE legt dann alles schön neu an. Dann habe ich wichtige Dinge (Services, diverse rc-Dateien) reinkopiert aus der alten Version.
Das war eine gute Tat: KDE läuft viel besser als vorher. Die Migration zu kmail2 hat dann auch problemlos funktioniert. Seit zwei Tagen läuft das Programm auch stabil, bis auf einen Absturz. Aber ich fand alle Ordner bei kmail2 leer und musste sie manuell befüllen lassen mit F5.
Resumee:
- Der Migrationsprozess ist nicht stabil genug und verdoppelt die vorhandenen Strukturen.
- Versucht man sie ungeschickt zu vereinfachen, kann man sich unversehens in einem leeren kmail2 wiederfinden.
- Eine Hilfe zur Migration fehlt.
- kmail2 kommt mit kwallet nicht zurecht, man muss die Passworte noch einmal eingeben.
Aber es lohnt sich sowieso, hin und wieder ~/.kde4 neu anzulegen.
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Es wird bei dem bisherigen Stand in drei Wochen ein Debakel geben, wenn man den Anwendern mitteilt, es gebe nun kde-pim 4.6 als stabile Version, vergleichbar dem nächsten update auf dann kde 4.6.4.**
Die Migration wird bei vielen Usern schief gehen und die werden dann noch weiteren Blödsinn machen, so wie ich, oder sehr verärgert thunderbird installieren.
Nach dem gegenwärtigen Zustand von kdepim 4.6 zu urteilen, ist insbesondere die Art und Weise der Migration noch nicht stabil genug. Es ist zuwenig, dem Anwender einmal eine Meldung zu senden, wie er die Migration manuell starten kann und die, einmal weggeklickt, unauffindbar wird.
Gruß,
Alexander