Anforderungen fuer ein kleines Netzwerk

  1. Wenn ich ein Netzwerk mit fünf älteren (oder schlanken neuen)
    Rechnern als Clients aufbauen möchte, so daß alle oder manche
    Anwendungen (z.B. Thunderbird) nicht auf den Clients, sondern auf dem
    Server laufen, welche Anforderungen an den Server gibt es da? Kann ich
    meinen normalen Tischrechner mit Intel i5-3570 Prozessor und Intel P8H77
    Mainboard dafür (oder wenigstens für 2 Clients) verwenden?

  2. Kann ich normale SATA-2 oder SATA-3 Festplatten verwenden, oder
    sollte ich bei der Auswahl auf irgendetwas achten? Von RAID habe ich
    schonmal etwas gehört, aber mir ist nicht klar, ob man dafür besondere
    Festplatten verwendet.

  3. Kann ich sowohl auf dem Server als auch auf den Clients OpenSUSE 12.2
    verwenden oder sollte es SUSE Linux Enterprise Server sein? Bei Ubuntu
    habe ich Ubuntu Server LTS mit fünf Jahren Support gesehen; gibt es so
    etwas bei OpenSUSE nicht?

Dankend,
Daniel

Als erstes: Bitte auf UTF-8 umstellen, damit die Umlaute im Forum richtig angezeigt werden.

  1. Das kommt ein bisschen darauf an, was du auf deinen Clients gleichzeitig machen willst. Nur um Emails zu lesen sollte die CPU langen. Eventuell musst du den Arbeitsspeicher etwas aufrüsten, damit er nicht anfängt auf die Festplatte auszulagern.

  2. Wenn der Rechner die ganze Zeit läuft, kannst du überlegen, ob du in Server-Festplatten investieren willst. Die sind für Dauerbetrieb ausgelegt aber auch entsprechend teuer. Wenn du ein RAID verwenden willst um die Daten zu spiegeln, solltest du noch darauf achten, dass das Mainboard genug SATA-Ports hat.

  3. Ein normales openSuse langt. Die Entsprechung zu LTS ist Evergreen. Damit kommst auf 3 Jahre Support (1,5 Jahre regulär + 1,5 Jahre Evergreen)

> Als erstes: Bitte auf UTF-8 umstellen, damit die Umlaute im Forum
> richtig angezeigt werden.

Gerne, wußte ich nicht! „äöü“ Hatte genau umgekehrt geglaubt, daß UTF-8
auf Newsgroups zu Schwierigkeiten führt.

> 1. Das kommt ein bisschen darauf an, was du auf deinen Clients
> gleichzeitig machen willst. Nur um Emails zu lesen sollte die CPU
> langen. Eventuell musst du den Arbeitsspeicher etwas aufrüsten, damit
> er nicht anfängt auf die Festplatte auszulagern.

Und wenn ich einen Rechner kaufe, um ihn als Server für fünf (Thin)
Clients zu verwenden: soll ich einen nehmen, der als „Server“ verkauft
wird? Muß der Prozessor einfach noch etwas höherwertig sein, z.B. i7
statt i5, oder gibt es da spezielle Prozessoren und Motherboards? Kann
ich an dem Rechner dann auch selbst als Anwender arbeiten, oder sollte
man nur an den Thin Clients arbeiten?

> 2. Wenn der Rechner die ganze Zeit läuft, kannst du überlegen, ob du
> in Server-Festplatten investieren willst.

An welcher Bezeichnung erkenne ich die?

> 3. Ein normales openSuse langt. Die Entsprechung zu LTS ist ‘Evergreen’
> (https://en.opensuse.org/openSUSE:Evergreen). Damit kommst auf 3 Jahre
> Support (1,5 Jahre regulär + 1,5 Jahre Evergreen)

Danke, das wußte ich nicht! Ob sich OpenSUSE oder Ubuntu für diesen
Zweck mehr empfiehlt, darf ich hier wohl nicht fragen.

Kannst Du mir eine Anleitung für die Einrichtung so eines Netzwerkes mit
OpenSUSE empfehlen? Habe hier schon das Buch /Linux im
Windows-Netzwerk/, das könnte zielführend sein.
Daniel

Die Frage nach den Server-Festplatten konnte ich mir inzwischen selber
beantworten.
Eine Übersicht bietet:
http://www.idealo.de/preisvergleich/ProductCategory/3011F1454026.html

Zudem war mir der Unterschied zwischen SATA und SAS nicht bekannt gewesen:
http://www.speicherguide.de/wissen/doc-storage/unterschied-zwischen-sas-und-sata-15735.aspx
Daniel

Prinzipiell kannst du jede Hardware als Server einsetzen, aber ein paar Dinge auf die du vielleicht achten solltest:

  • Der Server wird keine gute Graphikkarte brauchen, weil du die sowieso nicht verwendest.
  • Du solltest auf die Stromaufnahme der Komponenten (spezielle CPU/Graphikkarte) achten. Wenn der Server 24-7 läuft, summiert sich da auch bei ein paar Watt etwas zusammen.
  • Je nachdem wie wichtig dir Ausfallsicherheit ist, solltest du auf Redundanz … 2 Netzteile können z.B. sehr praktisch sein …

Aber um konkrete Tipps zu geben wäre es gut zu wissen, wie du dir das Netzwerk vorstellst. Sollen sich der Clients per VNC oder SSH einloggen oder hast du rein webbasierte Anwendungen?

Zum Thema openSuse oder Ubuntu: Ich hab Debian auf meinen Servern, aber ich mach damit ein bisschen was anderes als du.

> Aber um konkrete Tipps zu geben wäre es gut zu wissen, wie du dir das
> Netzwerk vorstellst. Sollen sich der Clients per VNC oder SSH einloggen
> oder hast du rein webbasierte Anwendungen?

Danke schonmal für alle Ratschläge. Das gehört zu den Dingen, die ich
mir alle noch überlegen muß. Zuhause werde ich mal experimentieren, für
das Büro werden wir zur gegebenen Zeit einen Profi suchen. Werde Kap. 16
und 17 im Buch http://linuxbu.ch/ studieren.

Nur eine Frage noch:
Kann man sagen, daß sich die Einrichtung und Pflege eines Netzwerkes, wo
die Anwendungen alle auf dem Server ablaufen, erst ab einer gewissen
Zahl der Desktops (Clients) lohnt? Für fünf Desktops erscheint es mir
das Einfachste und Billigste, fünf normale Desktops, einen Router und
ein einfaches NAS oder Homeserver nur für Netzwerkspeicher zu verwenden.
Oder ist die Einrichtung eines Netzwerkes mit auf dem Server betriebenen
Anwendungen (Thin clients) für einen Profi ein Klacks?
Daniel

Ich würde das Netzwerk nicht mit Thin Clients aufbauen. Für VNC o.ä. ist das Netzwerk in der Regel zu langsam jede Anwendung per SSH starten ist auch nicht wirklich toll. Spätestens sobald du 3D-Anwendungen (z.B. GoogleEarth) hast, wird das ganze nicht mehr funktionieren.

Setzt auf dem Server NIS+NFS auf, damit hast du die Userverwaltung und die Daten auf dem Server. Auf den Clients kommt dann ein System, dass die Verzeichnisse per NFS mounted und das NIS für die Userverwaltung nutzt. Damit liegen alle Daten zentral auf dem Server aber die Programme werden lokal auf den Clients ausgeführt.

Vorteil:

  • Die User werden nicht mal merken, das die Daten auf einem Server liegen (solange sie nicht versuchen Datenmengen im GB Bereich zu verarbeiten)
  • Bis auf den Festplatten-Platz, Gigabit Netzwerkkarte und vielleicht einen zusätzlichen Arbeitsspeicherriegel brauchst du beim Server auf nicht viel zu achten. Für das bisschen Daten schieben brauchst du weder eine Leistungsstarke CPU noch eine Graphikkarte.
  • Was du auf dem Server an zusätzlichen Festplatten brauchst kannst du dir bei den Clients sparen. Da brauchst du in der Regel < 20 GB pro Client.

Ich seh’s wie die Fruchtratte, für 5 Clients lohnt das alles den Aufwand nicht.
Ich würde mir den Leistungsumfang von besseren NAS-Kisten anschauen (QNap und Synology lassen IMHO für kleine Netze kaum Wünsche offen) und prüfen, ob das nicht sogar schon reicht.

Gruß
Uwe

Danke, jetzt sehe ich viel klarer! „NAS-Kisten“ ist mein Schlüsselwort.
Daniel